Die Bundesregierung will jährlich 400.000 neue Wohnungen bauen. Um den Wohnungsbau derart voranzutreiben werden recycelte Baustoffe immer wichtiger. Insofern traf die Konferenz zum Thema „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Bauen und Mineralische Stoffkreisläufe“ (ReMin) in dieser Woche in der Aula Academica der TU Clausthal den Puls der Zeit. ReMin ist eine Fördermaßnahme, um das Forschungskonzept „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft“ des Bundesforschungsministeriums (BMBF) umzusetzen. Rund 75 Teilnehmende aus ganz Deutschland trafen sich auf der zweitägigen Veranstaltung, die vom CUTEC Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum (Abteilung Ressourcentechnik und -systeme) organisiert wurde.
Eröffnet wurde die Konferenz vom CUTEC-Vorstandsvorsitzenden Prof. Michael Fischlschweiger: „Die Baubranche mit ihrer hohen Nachfrage nach Rohstoffen steht vor großen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund können Sekundärrohstoffe aus Baurestmassen, Schlacken, Aschen und bergbauliche Rückstände einen erheblichen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.“ Die TU Clausthal mit ihrem Leitthema Circular Economy, ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft, bezeichnete Prof. Fischlschweiger als den idealen Ort für die Tagung.
Durch Kreislaufwirtschaft im Bauen lassen sich große Mengen CO₂ einsparen
Dies bestätigte auch Thomas Bartelt, der als Referent beim BMBF für die Fördermaßnahme ReMin zuständig ist. „Durch Kreislaufwirtschaft, durch Recycling lassen sich riesige Mengen an CO₂ einsparen.“ Dafür müsste die Branche allerdings gute Produkte anbieten, etwa hochwertige Baustoffe auf Basis von Sekundärrohstoffen. Derzeit entstehen hierzulande pro Jahr rund 82 Millionen Tonnen an mineralischen Bauabfällen. Die größten Mengen entfallen auf Beton, auf Gemische aus Beton, Fliesen und Keramik sowie auf Bitumengemische. Darüber informierte Dr. Berthold Schäfer (Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden) in seinem Impulsvortrag über „Stoffstromspezifische Ansätze für die Circular Economy – Mineralische Bau- und Abbruchfälle“. Beispielsweise die Zement- und die Betonindustrie könnten künftig noch mehr Recyclingbaustoffe nutzen.
Im Anschluss stellten die 17 Verbundprojekte, die im Rahmen von ReMin gefördert werden, ihre Zwischenergebnisse vor. Insgesamt werden die Vorhaben mit rund 22 Millionen Euro seitens des BMBF und sieben Millionen Euro Eigenanteil der beteiligten Industriepartner unterstützt.
Abschlusskonferenz soll in Goslar stattfinden
Zusammengefasst sind die Zwischenergebnisse aller Projekte in einer 52-seitigen Broschüre, die Andre Bertram (CUTEC), der Koordinator des Begleitprojektes TReMin, redaktionell betreut hat. Bei ihm liefen auch die Fäden für die Organisation der Konferenz zusammen, für die es von allen Beteiligten viel Lob gab. Folglich soll auch die Abschlusskonferenz zur ReMin-Fördermaßnahme in 2024 in der Region stattfinden, und zwar in Goslar.